Wir betreten neue Wege, die wir noch nicht hatten, 
wir nehm' euch mit, 'n Stück in unserm Windschatten...

Sonntag, 10. Juni 2012

Über die Gelassenheit

Eins meiner erklärten Ziele dieser Reise ist, neben der Erkundung Europas, die Erlangung innerer Ruhe samt Ausgeglichen- und Gelassenheit.
Jedoch stellt sich Schlafentzug (der beim Reisen mit dem Wohnmobil leider fester Programmpunkt ist) als größter Stein auf dem Weg zu diesem Ziel dar.
Unser Basislager vor Barcelona zeichnete sich durch zwei mücken-durchwachte Nächte aus (bei Mückengesumm plus Jan mit Blümchen-Klatsche und Spezial-Mücken-Auffind-Licht ist an Schlaf in der Alkove nicht zu denken). Aufgrund dessen sind wir vorgestern dann auch erst spät losgekommen und haben es nicht mehr aus dem Hotel lastigen Küstenstreifen um Barcelona heraus geschafft. Freistehen war angesagt, so mussten wir uns ein Plätzchen in einem nicht ganz so schrecklichen Hotelort suchen. Da Wohnmobilparkplätze in solchen Orten rar gesäht sind, landeten wir schließlich am Seitenstreifen, aber immerhin mit unverbautem Blick auf's Meer. Dafür wurden wir des Nachts halbstündlich von Hotel-Shuttle-Bussen wach geshuttelt. Von Ruhe keine Spur.
Mit nunmehr drei schlaflosen Nächsten im Nacken haben wir dann gestern bereits gegen Mittag einen wunderbar ruhigen Campingplatz in Alcossebre gefunden. Direkt am Meer, kein Hotel in Sicht und herrliche Ruhe.
Zumindest so lange, wie wir mit unserer Wäsche und dem Aufbau beschäftigt waren. Kaum dass wir im Schatten unserer Markise die Ruhe genießen wollten, holte der kleine spanische Junge von schräg gegenüber seine Vuvuzela raus.
Hätte ich mein Ziel der Reise bereits erreicht, so hätte ich wohl selig gedacht, dass Kinderlärm doch wunderbare Zukunftsmusik ist.
So aber reichten meine Gedanken von "wie kriege ich dieses Folterinstrument ohne großen Aufwand zerstört" (nach 1 Stunde Vuvuzela Getröte) bis zu "einer hat hier gleich keine Zukunft mehr" (nach 3 Stunden Vuvuzela Getröte). Lediglich die Hitze außerhalb unseres Markisenschattens hat ihn vor seinem Schicksal bewahrt.
Zur Zielerreichung ist es also noch ein langer Weg, aber ich arbeite dran. Ein bisschen Zeit bleibt ja noch.

1 Kommentar:

  1. Ich bin äußerst amüsiert! Vielen Dank für die Ablenkung von meinem Alltag!

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