Wir betreten neue Wege, die wir noch nicht hatten, 
wir nehm' euch mit, 'n Stück in unserm Windschatten...

Sonntag, 19. August 2012

französisches Elend

Was haben wir uns auf Frankreich gefreut: günstige Spritpreise, leckerer Käse, kaum Leute.
Immerhin der Käse ist so gut, wie wir ihn in Erinnerung hatten.
Das Elend fing direkt mit der Grenze an. Wir reihten uns in die Blechlawine ein und stauten uns bei 37 Grad die Küste hoch. Alle Küstenorte hoffnungslos überfüllt, Wohnmobile zudem verboten.
Schließlich fanden wir gegen Abend einen Picknickplatz und sahen erledigt unserer wohlverdienten Nachtruhe entgegen. Kaum dass ich gegen elf mit Nachthemd die Alkove bestiegt, klopfte die Polizei und verwies uns freundlich des Platzes. Wohnmobile seien hier gänzlich verboten, aber die Straße weiter gäbe es einen Ort, da dürften auch WoMos stehen.
Wir also im Nachtgewand raus aus der Alkove, rein in die Fahrerkabine und im Dunkeln die Fahrt fortgesetzt. Durch die Gegend gejöckelt und nach einer halben Stunde endlich den vermuteten Ort gefunden, wo wir uns am Ortsrand an einem Sportplatz abstellten.
Hier ließ uns die Polizei immerhin sechs Stunden schlafen, ehe man uns am anderen Morgen um viertel nach sechs erneut freundlich klopfend des Ortes verwies.
Wir konnten es nicht fassen: seit fünf Monaten stehen wir mit Hanne in der Weltgeschichte rum und hielten klopfende Polizisten für die Spinne in der Yuccapalme.
Nun denn, so kamen wir immerhin zum ersten Mal auf unserer Reise in den Genuss, die Sonne auch mal aufgehen zu sehen.
Fest steht: der August ist keine gute Reisezeit für Südwestfrankreich.
Jetzt hilft nur noch die Flucht nach vorne, so eben haben wir den Fuß der Bretagne erreicht. Französische Folklore aus dem Radio und Brioche mit Camenbert haben uns gnädig gestimmt. Nur einen tollen Freistehplatz - den haben wir noch immer nicht gefunden.

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