Wir betreten neue Wege, die wir noch nicht hatten, 
wir nehm' euch mit, 'n Stück in unserm Windschatten...

Donnerstag, 19. Juli 2012

Grillgut-Bettwäsche

Nach einer morgendlichen Gießkannen-Dusche am Atlantik, begleitet von Möwengeschrei und Hubschrauber-Geschrabbel der benachbarten Nato-Station, haben wir uns gestern auf den Weg nach Porto gemacht.
Dort haben wir die meiste Zeit darauf verwandt, den angepriesenen Bahnhof zu suchen. Zitat WoMo Führer: "Versäumen Sie nicht, der Bahnhofshalle einen Besuch abzustatten (Sie werden überwältigt sein)!"
Wir waren tatsächlich überwältigt - vom stundenlangen Gesuche und von der tristen Bahnhofshalle. Falscher Bahnhof. Aber das wurde uns erst Stunden später und schon 30 km von Porto entfernt klar. Es erübrigt sich zu sagen, dass wir direkt neben dem gelobten Bahnhof geparkt hatten.
Lektion des Tages: ein Reiseführer mehr in der Tasche macht die Rückenschmerzen auch nicht schlimmer und erspart so manchen Fußmarsch. Nun denn.
Allerdings werden wir nochmal die Gelegenheit haben, den richtigen Bahnhof zu finden und überwältigt zu sein, denn nachdem wir gestern noch lautstark verkündeten, bereits morgen wieder in Spanien zu weilen, haben wir unser Vorhaben kurzfristig über den Haufen geworfen. Als sich nämlich Kaija und Ralf meldeten um mitzuteilen, dass ihre Skandinavienpläne wetterbedingt gekippt wurden und sie nun wieder auf dem Weg zurück ins sonnige Portugal sind.
Darauf hin haben wir uns ohne Bahnhofs-Fliesen-Eindrücke, dafür aber mit einem Haufen anderer wieder auf den Weg nach Süden gemacht, um morgen in Praia de Mira unsere alten Reisegenossen zu treffen - auf die Lagerfeuerromantik Teil 2.
Auf halber Strecke dorthin haben wir den Schnäppchen Campingplatz schlechthin aufgetan - 20 € für 2 Nächte inklusive Strom und WiFi. Wir sind glücklich, die Duschen warm und unsere Wäsche frisch gewaschen.
Letzteres jedoch nicht ohne Komplikationen. Wir hatten wohl Dank der portugiesischen Anleitung das falsche Programm für unsere Kochwäsche gewählt, und als wir die Wäsche holen wollten, erwarteten uns neben klitschnasser Waschladung 4 aufgebrachte Portugiesinnen, die regen Anteil an unserer morgendlichen Waschaktion und der angeblich defekten Waschmaschine nahmen.
Man stelle sich vor: Jan und ich umgeben von 4 höchstens 1,50m großen Damen, die laut und mit vielen Gesten und Gestupse auf Portugiesisch auf uns einreden. Skandal, Geld zurück und überhaupt!
Um weiteres Malheur zu vermeiden wurde der zweite Waschgang strengstens überwacht und begleitet.
Mittlerweile hängt die Wäsche frisch wie der Frühling an der Leine. Noch - denn gleich wird der Würstchen Geruch der Nachbarn überhand gewinnen, aber es gibt Schlimmeres als Grillgut-Bettwäsche.

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