Wir betreten neue Wege, die wir noch nicht hatten, 
wir nehm' euch mit, 'n Stück in unserm Windschatten...

Samstag, 5. Mai 2012

Gottes Strafe und Gerda

Vor nun bereits zwei Tagen sind wir aus Finale aufgebrochen.
Erster Halt war der vielgepriesene Dom von Monreale. Auf dem Fußweg vom Parkplatz hoch ins Dorf kollidierten wir bereits mit mehreren Schulklassen und wunderten uns ob der Beliebtheit des Baus.
Am Domplatz angekommen fanden wir uns zwischen tausenden Gläubigen, Schulklassen, Priestern, Rosenverkäufern, Ballon- und Bonbonständen wieder.
Der Dom selber war aufgrund der Festivitäten geschlossen. Die goldenen Mosaiken des Kreuzgangs kennen wir also nach wie vor nur aus dem Reiseführer. Dafür aber durften wir eindrucksvoll miterleben, wie alles, was auf den Beinen war, eine Jesus Statue küsste, an die auch Kinder, Rosen und Tücher gehalten wurden.
Wir haben es beim Gucken belassen und Gottes Strafe folgte schon bald.
Beim nächsten Tank-Stopp sprang Hanne nicht mehr an. Da half auch kein wildes Gerubbel am heiligen Christopherus und auch nicht die altbewährten Tricks, die wir sonst bei diesem Vorkommnis anwandten - absolutes Schweigen seitens der Batterie.
5€ ärmer aber dafür professionell überbrückt ging es weiter, begleitet von wildem Batteriegeblinke. Alle Stopps mussten fürderhin mit laufendem Motor absolviert werden.
Resultat: wir sind nun um eine neue Batterie und das Wissen reicher, dass jede Chance genutzt werden muss, Gesegnetes zu küssen.
Abends kamen wir pünktlich zum Sonnenuntergang am empfohlenen Campingplatz in San Vito lo Capo an, um dort per SMS festzustellen, dass Ralf und Kaija, die wir auf der Fähre nach Bari kennengelernt haben und die Sizilien entgegengesetzt von uns bereisen, quasi am Strand direkt neben uns campen.
Nach ein paar Bahnen im Meerwasserpool haben wir am anderen Morgen ausgecheckt und das Auto zum Meer runter rollen lassen, wo wir den Tag mit den beiden als Wildcamper verbracht haben.
Rechtzeitig zu Lagerfeuer und Stockbrot gesellten sich Gerda und ihr Vater/Kumpel zu uns, zwei Hunde die große Gefahr liefen, nach Hamburg verschleppt zu werden. Die beiden fühlten sich bemüßigt, während der ganzen Nacht sehr gut auf uns alle aufzupassen. Es wurde jede Möwe und jeder Käfer verbellt, so dass heute morgen um 7 sowohl Gerda als auch wir im wahrsten Sinne hundemüde waren. Zudem hatte Gerda offensichtlich mit sich noch eine kleine Party gefeiert - unser Einstiegshocker war verschleppt und zerkaut, Ralfs Handtuch war nach dieser Anstrengung von ihr als Bett umfunktioniert worden.
Schweren Herzens haben wir vier die beiden zurück gelassen und unsere Reisen fortgesetzt.
Für uns geht's nun weiter Richtung Süden der Sonne entgegen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Tina, deine Berichterstattung war wieder mal ein super Schmunzler. Wir hatten das Gefühl,live bei euch zu sein.
    Weiterhin wünschen wir euch eine gute Fahrt und noch viele solcher Erlebnisse.
    Liebe Grüße
    Brigitte, Hermann und Henry

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